Ich weis gar nichrt mehr wie es dazu kam, aber Mitte Juli hatte ich einfach mal das Gefühl, ich müsste den ED80 mal wieder Gassi führen. Vermutlich lag es daran, daß mir Matthias ewig mit seinem 120ED vor der Nase rumfuchtelte. Irgendwie dachte ich mir da, daß ich doch mal schauen könnte, was der ED80 so bei gleichen Bedingungen hergeben könnte.
Am 12.07. haben wir beide dann auf den Adlernebel in Sonsbeck gehalten. Quer durch die Suppe des Niederrhein war da schwerlich was Gescheites zu erwarten, aber Matthias hat ja schon gezeigt, daß es irgendwie geht...irgendwie!

Vier Aufnahmen a 15min durch den ED80 mit IDAS-LPS-Filter bei 800ASA waren die Ausbeute!
Als Korrektor diente der Komakorrektor von Baader und gegen den Dunst am Himmel war kein Kraut gewachsen.
Am nächsten Spechteltreffen, den 14.07. bei ähnlich dürftigen Bedingungen (Halbmond, Dunst und ca,. mag 4-4.5) stellte mir Matthias seinen Televue-0.8-Rducer zur Verfügung. Am ED120 zeigt er nach seiner Auskunft eine sehr mäßige Leistung. Also probierte ich ihn am ED80 aus.

Das Ziel war die Region uim Gamma-Cygni, aich als Schmetterlingsnebel bekannt. 6 * 10min bei 800 ASA durch den ED80 mit TV-Reducer 0.8 und IDAS-LPS ergaben obiges Ergebnis.
Was sofort auffiel war, daß die Leistung des Reducers ungleich höher war als z.B. mit dem Baader-Komakorrektor. In den äußersten Ecken gab es eine leichte Sternverzerrung, aber 4/5 des Bildes waren Tadellos. Zudem zeigt der ED80 bei dann nur 480mm Brennweite und damit F6 ein schönes großes Feld mit sehr kleinen Sternabbildungen und wenig erkennbarem Farbfehler an den Sternen. Die Halos kommen vom Dunst.
Oder anders ausgedrückt: Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis bezogen auf den Preis des Teleskops und des Reducers.
Am Folgetag zog es uns dann ins Sauerland. Die Bediingungen dort waren für die region nur als besch..eiden zu bezeichnen, dennoch kan dioe Milchstrasse ein wenig durch. Was störte waren ständig hereinkommende Hochnebel- und Wolkenfelder. Auch ein allgemein verbreiteter Dunst machte zu schaffen. Interessant war das Phänomen, daß wenn man sich z.B. auf die Schützennebel aurichtete im Zenit frei war. kaum schwenkte man um, war im Schützen alles frei und der Dreck kam im zenit an. Es war also ein herumgeeier! Später stabilisierte sich die Lage auf bekannt niedrigem Niveau, sodaß noch einige AUfnahmen klappten.
Zuerst eine Aufnahme aus 4*15min durch den ED80 mit Televue-Reducer bei 480mm OHNE Filter.

Das Bild ist ein 50%-Ausschnitt um den Nebel, da er bei 480mm doch recht klein ist.
Die zweite Aufnahme war schwieriger, da das Objekt schwächer und der Dunst etwas zunahm. Es geht um den Westteil des Cirrus-Komplexes mit Veil und Sturmvogel. 9 * 15min lief die Kamera und sammelte Photonen.

Ob der Reducer der Weisheit letzter Schluss ist, lässt sich schwer sagen, denn einen Anderen habe ich nicht. Da aber nur in den äußersten Ecken die Sterne ein wenig lang gezogen sind, und dies erst bei höherer Vergrößerung negativ auffällt, bleibt der positive Gesamteindruck bestehen. Ein Nachteil zeigte sich aber bei der Bearbeitung: Eine schwache Vignettierung ist zu beobachten. Vermutlich kommt diese aus dem zu langen Auszugsrohr oder falschen Blendenpositionen.
Insgesamt muss man festhalten, daß die Kombination ED80-TV-0.8-Reducer zufriedenstellend arbeitet und Letzterer aus dem Volksapo ein nettes Weitfeldgerät macht. Betrachtet man den Gesamtpreis der Kombination (auch neu gekauft) , tut man sich schwer der Erbsenzählerrei zu verfallen. Denn Erbesenzählen wird dann um den Faktor 8 mal teurer...so gesehen ein sehr gutes Ergebnis!
Allerdings benötigen 80mm Öffnung halt ein wenig Geduld beim belichten!
CS
Ulrich