Astronomie ist ein gefährliches Hobby, daran besteht kein Zweifel. Gestern war es wieder mal soweit. Wolken und klare Bereiche hielten sich tagsüber noch doie Waage, aber Abends wurde es zunehmend sternenreicher am Fimrament. Also ab nach Lembeck. Dort angekommen ein Bild des Jammers. Nebel. Also wieder zurück nach Bottrop, wenn schon Nebel, dann in heimischen Gefilden. In Bottrop war aber erst einmal wieder Wolken angesagt, spricht der Mond funzelte nur noch erbärmlich durch die Wolkendecke. Es wurde 24Uhr und ich kontrollierte noch einmal das Wettergeschehen. Wau, keine Wölkchen und strahlende Sterne. Also ab auf den alten NATO-Bunkerplatz. Dort angekommen wurde rasch aufgebaut und sofort losgeknipst. Der Coma-Haufen war mein Ziel, da Löwenoch in Stadtlicht ertrank und Virgo erst gar nicht zu sehen war. Nach ein paar Aufnahmen, und einige an M108 kamen mir dann aber die Sterne wirklich etwas groß in meinen Bildern vor. Also zupfte ich etwas an dem Auszug rum und siehe da, schärfer.

Das nur mal so zur Verdeutlichung, und da ist noch mehr drin. (Addiert 2*4min. ASA 800)
Also machte ich gleich noch ein paar Aufnahmen, wie z.B. die hier mit M108 und Eulen-Nebel (2*4min, 800ASA)

DAnn, ich wollte gerade wieder umschwenken auf den Coma-haufen, als ein Jugendlicher mit einem Affenzahl die Strasse hochgebrettert kam. Er sah mich, drehte nach Starsky&Hutch-Manier gab gas und nahm die nächste Kurver mit einem satten Slize. Dann hörte ich es nur noch scheppern und knirschen. Uups, ab in die Botanik! Dann Motoraufheulen und Reifengeschabe. Dann war Stille. Ich dachte mir .......... und baute sicherheitshalber mal ab. Nach ein paar Minuten kam ein Junger Bursche auf mich zu, wimmern und schluchzend. Ob ich ihm helfen könne das Auto von Pappa wieder flott zu schleppen. Aua, dachte ich mir, von der Fahne werd ich sogar noch besoffen. Also, fahren ist nicht, das war mir klar, das muss verhindert werden. Der säbelt noch wer weis was um. Ein Glück das er mich nicht "getroffen" hat, in den Graben hat er aber mit Bravur eingelocht. Also schaute ich mir das Malör an und erklärte ihm, daß man da einen Schlepper braucht um den wieder flott zu kriegen. Dann wusst ich nicht was lauter ist, Meade-Gekreische oder sein Geheule. Ich bot ihm an ihn nach Hause zu fahren, und dann könne er morgen die Abschleppung organisieren. Na was solltre er machen, 30km von zuhause weg. Ich fuhr ihn also nach Hause. Auf dem Rückweg, mir war die Lust auf Astro nun auch vergangen, es war schließlich schon 4 Uhr, musste ich erst einmal ordentlich lüften. Wenn ich jetzt in eine Kontrolle käme, dan erkläre dem Polizisten mal daß Du nicht besoffen bist und das daß keine Raketenwerfern im Auto sind. Öhhh nööö, dann lieber frieren.
Na gut, zuhause angekommen hab ich mir mal die Photoausbeute angesehen. Nööt übel, nur unscharf. Aber der Koma-Haufen hat es mir angetan, der bekommt noch eine Spezielbelichtung von mir...demnächst. 400mioLJ weit weg, da lohnt sich doch mal etwas Arbeit.

Alleine die Suche welcher Fleck nun welche Galxie ist war unglaublich spannend. Mehr Schärfe hätte das wesentlich vereinfacht, denn ich bin mir Sicher, daß dort schon nach 2*3min Galaxien bis über 17mag drauf sind. Im weiteren vermute ich, daß es sich bei den meisten unscheinbaren Fleckchen um Galaxien handelt, denn der Coma-Haufen ist sehr dicht gepackt mit Sterneninseln.
Also, ein unetrhaltsamer, wenn auch nicht übermäßig erfolgreicher Abend.
CS