Einmal M51 in einer Nacht...fast

Hier sind Bilder vom Astrotreff zu sehen...

Moderator: Werner

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DJ6ET
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Einmal M51 in einer Nacht...fast

Beitrag von DJ6ET »

Hallo,

nach den ersten Schritten mit dem neuen Equipment hatte ich versucht logisch zu hinterfragen, warum bei den bisherigen Bildern wo die Nachführung endlich funktionierte, die Sterne im mittigen Bereich recht punktförmig waren, aber weiter ausserhalb dann doch recht strichig oder zackig wurden.
Ihr wisst das, ich musste mir das Sonntag morgen hart erlesen bzw. mich längere Zeit dazu durchringen, ob ich mich wirklich an die Justage des Newton traue...vielleicht mache ich ja mehr kaput?!?
Als ich dann das erste Mal durch das Concenter-Okular geschaut habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass der Fangspiegel sooo daneben sein kann...schliesslich sollte aus Süddeutschland ja alles nur getestet/justiert verschickt werden.
NAch dem ich mich dann vorsichtshalber im Internet noch durch 3 weitere Justageanleitungen gelesen hatte, war mir dann bewusst, dass der Fangspiegel so definitiv nicht richtig sitzen kann und es eigentlich schon ein halbes Wunder war, dass in der Kamera noch was ankam.
So fest wie die 3 Schrauben am Fangspiegel waren kann ich mir nicht vorstellen, dass da nach dem Chinesen mit dem Schlagschrauber keiner was dran eingestellt hatte.
Ich habe dann nach den 4 diversen Anleitungen die aber so gesehen fast deckungsgleich waren....den Fangspiegel eingestellt.
Der Hauptspiegel ist zwar nicht exakt mittig, aber fast und daher habe ich davon dann erstmal die Finger gelassen....wenn man zu viel verstellt, weiss man später nicht was welchen Einfluss/Ursache/Wirkung hat.

Sonntag abend während der Halbzeitpause beim 5:0 der Damen habe ich dann mal alles eingeschaltet, eingerichtet und denn ma los...und ich konnte sofort erkennen, dass auf den neuen Bildern die Sterne im Randbereich in etwa die gleiche Punktform haben, wie im mittigen Bereich der Bilder....also war das wohl nicht so ganz falsch.
Sicherlich ist das jetzt immer noch nicht 100% einjustiert, aber das eigentliche Problem wurde schonmal um mehr als 95% beseitigt.

Nach dem 10:0 habe ich dann noch 3-4 weitere 10min Aufnahmen angeschaut und das gefiel mir schon richtig gut.
Daher hab ich dann für den Rest der Nacht weiter auf M51 gehalten um so Belichtungszeit zusammen zu bekommen und bin ins Bett gegangen.

Morgens vor dem Abbau hab ich dann(zum ersten Mal) 10 Flats gemacht und anschliessend abgebaut um dann zur Arbeit zu fahren.

Als ich dann am späten Nachmittag alles zusammenstacken wollte ist mir eingefallen, dass ich dann dieses Mal die BIAS vergessen hatte....hmmm. OK gestern abend war es dann ähnlich kühl, also habe ich dann gestern abend mal 20 BIAS gemacht und anschliessend nochmal 20 Darkframes.

Darkframes habe ich einfach auch mal gemacht. Ich habe zwar die Lights mit dihtering aufgenommen, aber wollte jetzt einfach mal testen, ob man da einen Unterschied sieht....ich habe mir die beiden Bilder auf 3 verschiedenen Monitoren angeschaut und 30 Pixelvergleiche gemacht....ich kann da keine Unterschied sehen und auch nicht per Pixelvergleich erkennen. OK, waren bestimmt die falschen 30 Pixel die ich verglichen habe! ;-)

Vielleicht würde man den Unterschied nur sehen mit und ohne Darks, wenn die Lights nicht gedithered sind?!?
Mit geditherten Lights ergibt sich kein sehenswerter Unterschied im Bild, ob mit oder ohne Darks....zumindest für mein noch recht ungeschultes Auge.
Irgendwann später werde ich das nochmal genauer testen.

Auf jeden Fall gefällt mir das jetztige Ergebnis von M51 mit 17*10min, 10 Flats, 20Bias bei ISO400 an EOS600Da mit Hutech IDAS schon wirklich gut.
Bild
http://www.astrobin.com/185744/B/

Was ich natürlich auch sehr praktisch finde, ist die Steuerung per Tablet aus der Ferne per WLAN(gemütlich im Wintergarten vorm TV), weil die Anlage(Montierung, Kameras,etc...) über einen Mini-PC per iAstroHub gesteuert werden....hierfür nochmal ein großes Dankeschön an SiD/Jens für den Hinweis und die Hilfe das ans laufen zu bekommen.

Jetzt warte ich natürlich auf die nächste wolkenfreie Nacht um vielleicht mal einen Versuch in Richtung Schleiernebel bzw. einem Teil (NGC 6960 oder 6995) zu versuchen um vielleicht ein bisschen mehr Farbe ins Spiel bzw. andere Farbe ins Bild zu bekommen.
Schaun mer mal.


Ich hoffe, dass ich es in der Bildbearbeitung nicht zu sehr übertrieben habe und würde mich sehr über Kommentare, Kritik, Hinweise, Verbesserungsvorschläge,etc... von Euch freuen.

Vorab schonmal Dank für Euere Meinung!


Gruß
Thorsten
Wenn das die Lösung sein soll, hätte ich gerne das Problem zurück.
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jü-lü
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Re: Einmal M51 in einer Nacht...fast

Beitrag von jü-lü »

Hallo Thorsten

mit welcher Optik sind die Aufnahmen gemacht worden.
Bild wirkt recht Verauscht auf meinem Laptop für die
enorme Aufnahme Zeit.
sieht aber recht Scharf aus.

mit freundlichen Grüßen
Jü-Lü
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DJ6ET
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Re: Einmal M51 in einer Nacht...fast

Beitrag von DJ6ET »

Hallo Jü-Lü,

das ist eine GSO 200/1000mm Newton, also was billiges....kein hochwertiger, teurer Newton.
Wobei das jetzt auch nichts heissen muss, dann bei astrobin.com ist einer aus Elmshorn, der arbeitet auch mit dem, aber mit eine Moravian G2-8300 und der holt da extrem gute Bilder mit raus.

Wie schon geschrieben hab ich erstmal nur den Fangspiegel grob eingestellt und dadurch wurden die Strichsterne in Richtung schonmal deutlich mehr zu Punkten. Jedoch ist der garantiert noch nicht korrekt eingestellt...da taste ich mich so nach und nach ran.

Was mir auf denen Fall auch aufgefallen ist, dass die Bilder im Rotbereich sehr viel Rauschen haben....hab da immer noch im DeepSkyStacker meine ursprünglichen Werte drin um etwas mehr rot rauszukitzeln. Da hab ich aber nicht soo lange belichtet, aber jetzt fällt das eben störend auf...da muss ich wieder etwas runterdrehen bzw. es nicht so übertreiben.


Ich denke doch das du das Rauschen im eigentlich schwarzen Hintergrund meinst zumindest fällt es da am ehesten auf?
Wenns in der Galaxie ist....das hab ich dann gemacht, in dem ich es in der Bildbearbeitung noch zu sehr übertrieben habe.
Oder meinst du da noch was anderes mit Rauschen?


Gruß
Thorsten
Wenn das die Lösung sein soll, hätte ich gerne das Problem zurück.
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jü-lü
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Re: Einmal M51 in einer Nacht...fast

Beitrag von jü-lü »

Hallo Thorsten

Ja, meine das Rauschen vor allem in der Galaxie und da vor allem
in den schwachen Ausläufern. Vermute Bild zu dunkel gezogen
dadurch fehlen Details .
Füge mal ein Einzelbild an ca 10 Minuten belichtet, da leider keine
guten Bedingungen. Nur ein Einzelbild geworden - sollte auch eine Serie werden -
deswegen natürlich auch nicht sehr rauschfrei und keine gute Bildbearbeitung.

Liebe Grüße Jü-Lü
Bild
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DJ6ET
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Re: Einmal M51 in einer Nacht...fast

Beitrag von DJ6ET »

Hallo Jü-Lü,

ok, dann weiss ich weiss du meinst.

Allerdings sieht ein 10min Einzelbild bei mir dann doch noch deutlichst anders aus, leider.
Ich verstehe zwar was du meinst mit den Ausläufern, das kann ich auch teilweise bei meinem Einzelbild sehen, jedoch sind meine Bilder massiv stark mit Hintergrundrauschen bestückt und um das weg zu bekommen habe ich wohl noch was grundlegendes in der Bildbearbeitung falsch gemacht.
Ich setze mich daher momentan mit Rauschfiltern und Farbrauschfiltern in der Bildbearbeitung auseinander, hab da zwar schonmal einen Ansatz gefunden, aber ob der dann wirklich zum Ziel führt...schaun mer mal....allerdings würde mich das schon stark wundern, wenn ich deinem Einzelbild schon sehr nahe käme.
Ich habe das in einer recht warmen Nacht( bei 11-16 Grad) gemacht bzw. im Exif kann ich sehe, dass allle Bilder Kameratemperaturen von 18-22 Grad anzeigen und "ich glaube", dass da auch schon recht viel rauschen durch eingefangen wurde...nachträglich gemacht DARKS mit gleicher Temperatur konnten da leider so gut wie nix dran ändern.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit ISO400 aufgenommen habe....wollte das auch mal mit ISO100 versuchen, aber das Wetter hat seit dem ja gar nicht mehr mitgespielt....vielleicht kommende Woche, wobei es dann nachts wieder sehr warm sein soll.

Mit welcher Kamera hast du denn deine Aufnahme gemacht? CCD oder DSLR und wenn letzteres, mit welchem ISO-Wert?

Da gibt es noch so viel, was ich lernen muss....vor allem bei der Bildbearbeitung...vor allem verstehe ich vor lautern Dingen die man da machen kann mittlerweile nicht mehr, wann man was am besten machen sollte.

Vielleicht kann mir da der ein oder andere mal ein paar hilfreiche Tips geben?!?

Gruß
Thorsten
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jü-lü
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Re: Einmal M51 in einer Nacht...fast

Beitrag von jü-lü »

Hallo Thorsten

Die Aufnahmedaten sind natürlich sehr wichtig. Habe einen 12 Zoll Newton mit F4
benutzt, Aufnahme entstand in der Schweiz auf ca. 1400m, allerdings war es sehr
windig. Gemacht mit einer Canon 6D als Probe, leider starke Vignettierung.
Die Canon ist klasse für Astrofotos geeignet, beste Kamera, die ich von Canon
jemals testen durfte. Natürlich habe ich damit bessere Rohdaten wie mit deiner
Instrumentierung. Lichtstärkere Optik und größere Pixel der Cam. Allerdings
kein Flat, kein Dark und auch kein Bias gemacht und nur das Jpeg bearbeitet.
Wollte dir nur zeigen, dass wahrscheinlich bei deiner Bildbearbeitung etwas nicht
optimal gelaufen ist. Aufnahmen mit 100 ASA bei gleicher Belichtungszeit bringen
dir keinen Vorteil, da das Ausleserauschen der Canon erhöht wird.
Wenn natürlich der Himmel sehr schlecht ist, bringen dir die vielen Aufnahmen
nur einen kleinen Vorteil.
War überrascht, dass ich mit nur einer 10-minütigen Aufnahme gut 20. Größenklasse erreicht habe.

Liebe Grüße Jü-Lü
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