wie man so aus dem Trab kommen kann ist schon erstaunlich. Gestern Nacht war nach einer gefühlten Ewigkeit soetwas wie brauchbares Wetter angesagt. Also haben sich Matthias, Jens und meine Wenigkeit auf den Weg zum völlig überfüllten Sonsbecker Berg gemacht. Ich war extra früh da um ein wenig die Bergeinsamkeit zu geniessen....
Mit dabei hatte ich diesmal den 120erED, denn noch eine Nacht mit Experimenten wollte ich nicht verbringen. Naja, seit Ende September habe ich die 6c und genau 5 Nächte zum ausprobieren gehabt. 3 davon habe ich mit dem 10erRC versemmelt, der ohne OAG kaum zur Geltung kommen wird. Bei der vierten habe ich meinen Flattener neu angepasst und gestern sollte es also losgehen.
Naja, Halbmond und nass wie unter der Dusche...da kannste H-Alpha knicken! Nebel sowieso und für Galaxien fehlt es ein wenig an Brennweite und Öffnung. Also Sternhaufen, bevorzugt kugelige! Und was liegt da näher als M13?
So bevor ich zu weit aushole und mir den Frust von der Seele schreibe erst einmal was zum gucken...
7*5min, 120ED, ALCCD6c

Gleich vorab, keine Darks, keine Flats. Also Flats braucht es beim 120er eigentlich kaum, doch die Kamera, resp. die Rohdaten, sind so duster, das man ziehen muss wie ein Weltmeister. Da sieht man erst einmal was eine Dynamik von 65500 und ein par Zerquetschte ausmachen, zumal der Chip ein Tageslichtchip ist...und was der Canon-DIGI.Chip wirklich leistet...Hut ab!.
Zieht man die Tonwertkurven sieht man auch schnell den Unterschied von 100% in der Mitte und 98% am Bildrand...und beim RC sind es 95% am Bildrand. Ohne Flat geht da kaum was...zumal dreckige Chips wohl soetwas wie mein Markenzeichen sind...
Darks: Braucht es definitiv nicht wegen dem Rauschen, sondern nur wegen der paar Hotpix (ca. 20 bei meiner Cam). Die sind aber auch zackig weggestempelt.
Einer der größten Unterschiede zur DSLR wird mir immer mehr bewusst. Das RAW-File beinhaltet wirklich nur die Rohdaten. Der Unterschied zu sogenannten Rohdaten dert Canons ist enorm. Keine Farbflecken und deutlich geringere Helligkeit der Signale trotz annähernd gleicher Chipempfindlichkeiten. Hier bastelt wohl Canon schon an den Rohdaten rum.
Dank der relativen Rauscharmut des Sony-Chips kann man diese aber recht unbedenklich ziehen, sodaß letztendlich auch soetwas wie ein Bild entsteht. Leider brennen da auch schnell die Sterne aus, aber daran arbeiten wir noch. Unangenehm finde ich allerdings die Dynamik beim "Sternausbrennen". Während bei der Canon ausgebrannt=weiss war ist bei der ALCCD der Sternrand oft noch farbig (wie bei Kringelsocken, innen weiss, außen bunt)!
Egal, so langsam werde ich mit meiner ALCCD warm.
Ich hoffe das es bald mal mit der Bergeinsamkeit vorbei seein wird...allerdings rücken die weissen Nächte näher...also im August...frühestens.
In dem Sinne
Ulrich