Der Winter ist soooo lang....
Verfasst: Montag 11. Januar 2010, 02:19
...un bei langem Winter schiessen dem Ulli so manche Flausen durch den Kopf.
Hi Leute,
mal ein bischen schwere Kost?
Nöö? Ok, dann mach ichs einfach. Das Thema des Vortrages heisst:
Rauschen und wie man ihm beikommen könnte!
Wer kennt das Problem nicht: Farbrauschen. Farbrauschen kommt von der Farbinterpolation der Daten des Raw-Files. Dummerweise wollen die Entwickler immer irgendetwas schön interpolieren. Das Endresultat enthält dann so komische blaue und rote Flecken, die gar absonderlich fürchtelich aussehen. Vor allem für uns Astros ist das der Fluch schlechthin.
Und die anschließende Frage ist die, wie die Canon-Kameras eigentlich ihr RAW-Bild abspeichern. Die Frage zielt darauf ab, welche Protion Licht jedem einzelnen Pixel zugeordnet ist und ob es im RAW-File irgendwie manipuliert wurde.
Meine Gedanken kreisten um den sogenannten "monochrom"-Modus der Kameras. In diesem Modus sollte doch nur der im Pixel empfangene Lichtanteil gespeichert sein.
Wenn ich also nun die Bilder in Schwarz-Weiss aufnehme und addiere, addiere ich ja nicht die Farbwerte mit, sondern nur die Helligkeiten. Diese Bilder überlagere ich dann mit der Farbinformation aus einem oder zwei ziemlich weichgezeichneten Farbbildern.
Dazu mal ein kleines Chart:
In der oberen Reihe sieht man das Rauschverhalten bei 800ASA einer 1/50tel-sek.Aufnahme der einzelnen Fatblayer. Die interessieren aber nur am Rande, zumal sie auf gleiche Helligkeit gezogen wurden.
Diese Bilder sind SW-Bilder des abfotografierten Bildschirm, den ich genau uuf die Farben rot,blau und grün gesetzt habe. Farbabweichungen zu dem Bayer-Pattern sind dort sicher enthalten, aber sie verdeutlcihen das Farbrauschen recht gut.
Im ersten Bild der zweiten Spalte sieht man die linke obere Ecke eines RAW-Bildes, welches in Schwarz-Weiss aufgenommen und mit Fitswork konvertiert wurde. Darunter das entsprechende Bild mit dem Canon-Converter.
Man sieht deutlich, was passiert wenn die Konverter-Programme arbeiten. Fitswork liest einfach nur die Daten aus dem Bild, wie sie die Kamera im Rawbild (welches keine Farbinformationen enthält) enthalten sind. Der Canon-Converter macht noch irgend etwas, jedenfalls sieht das Bild deutlcih pixeliger aus.
Das zweite Bild der zweiten Reihe zeigt, was passiert, wenn man dem Schwarz-weiss-Bild selbst die Farben via Fitswork (funktion CCD zu Bayer-Pattern) zuordnet. dabei habe ich blau und rot mit 1.1 und grün mit 0.66 multiplizieren lassen. Grün ist vielleicht noch ein wenig zu stark, das muss man mal austüfteln. Das Bild wirkt deutlich glatter und Fleckenfreier als das darunter stehende Bild einer in Farbe aufgenommenen Aufnahme, die mit dem Canon-Converter verarbeitet wurde.
In der dritten Spaltte habe ich die SW-Bilder jeweils mit einem Farbbild überlagert und die Ebenenfunktion "Farbe" gewählt. Diese überträgt nur die Farbinformationen auf das SW-Bild. Die Farbebene wurde zusätzlich mit der Gauß-Funktion weichgezeichnet (0.8 Pixel, 200%).
Ich denke man sieht deutlcih, die Farbflecken sind weg.
Aber wie wirkt sich das auf Details im Bild aus?
Dazu habe ich jeweils drei Bilder nach den beiden obigen Schemata bearbeitet und addiert, so wie es Astros immer tun.
Bild 1: SW-Bild in Fitswork konvertiert, addiert und mit einer Farbversion (wie oben beschrieben) überlagert. Das Detail ist eine Dachkante eines Nachbarhauses.
Bild 2: Hier habe ich drei Farbversionen aus dem Canon-Converter überlagert.
Nach meiner Meinung ist ein erheblicher Gewinn feststellbar. Dies betrifft vor allem die Rauscharmut und erkennbar deutlichere Detailzeichnung.
Um zu verdeutlichen, wie die Bilder aussehen aus denen die obigen Ausschnitte entnommen wurden, hier die verkleinerten Bilder. Diese wurden via Tonwertkorrektus in der helligkeit annähernd gleich gestaltet, an dem Farbmanagement wollte ich mich jetzt nicht wirklich lange aufhalten.
Zuerst die Fitswork-Variante:
Und das Canon-Converter-Bild:
Das Fitswork-Bild wirkt etwas kontrastärmer. Ich ahbe nur die helligkeiten angepasst, damit man vergleichbare Bedingungen hat, vor allem in Hinblick auf unsere liebste Beschäftigung: "Gain hochziehen".
Meine Gedanken kreisen nun um die Frage, ob es gewinnbringend sein kann, die Rohdaten nur noch in SW aufzunehmen und mit einigen wenigen Farbaufnahmen zu verarbeiten. Dadurch umgeht man die Fehler bei der Farbkonvertiertung.
Der nächste Schritt wäre dann, zu prüfen, ob LRGB via DSLR nicht auch ein Schritt nach Vorne ist. Entscheidend dafür ist, ob die SW-Aufnahme in der obigen Verarbeitung einen Gewinn an Details erbringen wird. An eine CCD wird das verfahren sicher nicht heran kommen, aber vielleicht gelingt es, die Leistungsfähigkeit der DSLR weiter zu steigern.
So. Vortrag beendet.
CS
Ulrich
PS: Wer vor lauter Kopfschütteln Birnensausen hat, der soll halt meinen Müll nichtlesen...der Winter ist dieses Jahr lang, aber das erwähnte ich ja schon!
Hi Leute,
mal ein bischen schwere Kost?
Nöö? Ok, dann mach ichs einfach. Das Thema des Vortrages heisst:
Rauschen und wie man ihm beikommen könnte!
Wer kennt das Problem nicht: Farbrauschen. Farbrauschen kommt von der Farbinterpolation der Daten des Raw-Files. Dummerweise wollen die Entwickler immer irgendetwas schön interpolieren. Das Endresultat enthält dann so komische blaue und rote Flecken, die gar absonderlich fürchtelich aussehen. Vor allem für uns Astros ist das der Fluch schlechthin.
Und die anschließende Frage ist die, wie die Canon-Kameras eigentlich ihr RAW-Bild abspeichern. Die Frage zielt darauf ab, welche Protion Licht jedem einzelnen Pixel zugeordnet ist und ob es im RAW-File irgendwie manipuliert wurde.
Meine Gedanken kreisten um den sogenannten "monochrom"-Modus der Kameras. In diesem Modus sollte doch nur der im Pixel empfangene Lichtanteil gespeichert sein.
Wenn ich also nun die Bilder in Schwarz-Weiss aufnehme und addiere, addiere ich ja nicht die Farbwerte mit, sondern nur die Helligkeiten. Diese Bilder überlagere ich dann mit der Farbinformation aus einem oder zwei ziemlich weichgezeichneten Farbbildern.
Dazu mal ein kleines Chart:
In der oberen Reihe sieht man das Rauschverhalten bei 800ASA einer 1/50tel-sek.Aufnahme der einzelnen Fatblayer. Die interessieren aber nur am Rande, zumal sie auf gleiche Helligkeit gezogen wurden.
Diese Bilder sind SW-Bilder des abfotografierten Bildschirm, den ich genau uuf die Farben rot,blau und grün gesetzt habe. Farbabweichungen zu dem Bayer-Pattern sind dort sicher enthalten, aber sie verdeutlcihen das Farbrauschen recht gut.
Im ersten Bild der zweiten Spalte sieht man die linke obere Ecke eines RAW-Bildes, welches in Schwarz-Weiss aufgenommen und mit Fitswork konvertiert wurde. Darunter das entsprechende Bild mit dem Canon-Converter.
Man sieht deutlich, was passiert wenn die Konverter-Programme arbeiten. Fitswork liest einfach nur die Daten aus dem Bild, wie sie die Kamera im Rawbild (welches keine Farbinformationen enthält) enthalten sind. Der Canon-Converter macht noch irgend etwas, jedenfalls sieht das Bild deutlcih pixeliger aus.
Das zweite Bild der zweiten Reihe zeigt, was passiert, wenn man dem Schwarz-weiss-Bild selbst die Farben via Fitswork (funktion CCD zu Bayer-Pattern) zuordnet. dabei habe ich blau und rot mit 1.1 und grün mit 0.66 multiplizieren lassen. Grün ist vielleicht noch ein wenig zu stark, das muss man mal austüfteln. Das Bild wirkt deutlich glatter und Fleckenfreier als das darunter stehende Bild einer in Farbe aufgenommenen Aufnahme, die mit dem Canon-Converter verarbeitet wurde.
In der dritten Spaltte habe ich die SW-Bilder jeweils mit einem Farbbild überlagert und die Ebenenfunktion "Farbe" gewählt. Diese überträgt nur die Farbinformationen auf das SW-Bild. Die Farbebene wurde zusätzlich mit der Gauß-Funktion weichgezeichnet (0.8 Pixel, 200%).
Ich denke man sieht deutlcih, die Farbflecken sind weg.
Aber wie wirkt sich das auf Details im Bild aus?
Dazu habe ich jeweils drei Bilder nach den beiden obigen Schemata bearbeitet und addiert, so wie es Astros immer tun.
Bild 1: SW-Bild in Fitswork konvertiert, addiert und mit einer Farbversion (wie oben beschrieben) überlagert. Das Detail ist eine Dachkante eines Nachbarhauses.
Bild 2: Hier habe ich drei Farbversionen aus dem Canon-Converter überlagert.
Nach meiner Meinung ist ein erheblicher Gewinn feststellbar. Dies betrifft vor allem die Rauscharmut und erkennbar deutlichere Detailzeichnung.
Um zu verdeutlichen, wie die Bilder aussehen aus denen die obigen Ausschnitte entnommen wurden, hier die verkleinerten Bilder. Diese wurden via Tonwertkorrektus in der helligkeit annähernd gleich gestaltet, an dem Farbmanagement wollte ich mich jetzt nicht wirklich lange aufhalten.
Zuerst die Fitswork-Variante:
Und das Canon-Converter-Bild:
Das Fitswork-Bild wirkt etwas kontrastärmer. Ich ahbe nur die helligkeiten angepasst, damit man vergleichbare Bedingungen hat, vor allem in Hinblick auf unsere liebste Beschäftigung: "Gain hochziehen".
Meine Gedanken kreisen nun um die Frage, ob es gewinnbringend sein kann, die Rohdaten nur noch in SW aufzunehmen und mit einigen wenigen Farbaufnahmen zu verarbeiten. Dadurch umgeht man die Fehler bei der Farbkonvertiertung.
Der nächste Schritt wäre dann, zu prüfen, ob LRGB via DSLR nicht auch ein Schritt nach Vorne ist. Entscheidend dafür ist, ob die SW-Aufnahme in der obigen Verarbeitung einen Gewinn an Details erbringen wird. An eine CCD wird das verfahren sicher nicht heran kommen, aber vielleicht gelingt es, die Leistungsfähigkeit der DSLR weiter zu steigern.
So. Vortrag beendet.
CS
Ulrich
PS: Wer vor lauter Kopfschütteln Birnensausen hat, der soll halt meinen Müll nichtlesen...der Winter ist dieses Jahr lang, aber das erwähnte ich ja schon!