Orion mit Star Adventurer

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Moderator: Werner

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DJ6ET
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Registriert: Donnerstag 15. Januar 2015, 09:52
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Re: Orion mit Star Adventurer

Beitrag von DJ6ET »

Hallo,

ja, habe ich schon vor längerem von gelesen, dann kann man auch die DEC Achsen nachführen....allerdings kostet der Spaß nochmal gut 185,- EUR.
Der Ansatz ist ja ok, aber wenn ich das mal grob überschlage, kostet der Star-Adventurer mit der DEC-Achsensteuerung dann um die 450,- EUR.
Für 499,- bekommt man eine EQ3 mit SkyScan Goto und einem simpel-stabilem Stativ....das hält auch nur Teleskope bis max5kg, aber bei Foto muss man dann immer noch ein bisschen abrechnen...der StarAdventurer wird mit max 4kg angegeben.
Für unter 400,- gibts die EQ3 ohne Goto, aber mit Nachführung, quasi so, wie der erweiterte StarAdventurer....
Ohne die EQ3 zu kennen, die jetzt aber auch nicht so dolle(von wegen Last, Brennweite,etc..) sein soll, denke ich, dass die da trotz dem die bessere Alternative wäre.
Ganz davon abgesehen bringt die Nachführerei ja auch erst was, wenn man noch ein zweites Rohr oder an das vorhandene Teleskop einen OFF-Axis-Guider dazwischenschraubt, um eine NAchführkamera anzumontieren.
Bei der Variante mit einem 2. kleineren Fernrohr bzw. Sucherrohr...das bedeutet auf jeden Fall nochmal zusätzliches GEwicht incl. Kamera.
Wenn ich hier mit dem DEC-Arm mit kleinem Kontergewicht sehe, da hab ich dann noch mal gut 800gr an Blei dran gemacht, damit ich die Kombi Skywachter mit EOS600Da in der 'Waage halten kann. An dem Skywatcher musste ich aber auch nochmal gut 1kg Blei dran machen, damit ich das Gewicht der EOS ausgeglichen bekommt....das Skywatcher wiegt auch nochwas samt Kamera....also ich bin in der Kombi schon locker bei den 4kg mit dem Armausleger....beim schreiben gerade und im Kopf überschlagen, kommt mehr und mehr der Gedanke, dass ich es exakt gar nicht wissen will....aber die 4kg sind da wohl schon ausgereizt.
Jetzt noch ein zusätzliche Rohr samt Nachführlamera dran....hmmmm, nee das wird nix in meinen Augen!

Mit OFF-Axis-Guider wäre das Gewichtstechnisch noch vertretbarer bzw. macht den Braten nicht mehr fett, aber ich habe da schon vor vielen Wochen verstanden, warum es EQ5 und EQ6 gibt und auch eingesehen, warum die auch bei leichten Wind mit 750mm Brennweite(SiDs 6Zoll Newton) bei 10min trotz dem keinen Verwackler drin hatte, wogegen ich bei der bei meiner Variante mit nur 2min Sub schon 90% wegschmeissen musste mit 400mm Brennweite.

Man kann aus einem Polo, Corsa oder Ka den 45PS Motor ausbauen und einen 400PS Motor einbauen...es wird aber dadurch kein Sportwagen, wenn bei Vollgas dann das Auto in der Mitte durchreist, weil es eben dafür nicht konzipiert ist.

Ich habe um Weihnachten herum sehr sehr viele Stunden mir alles durchgelesen, was ich zum StarAdventurer im Netz finden konnte, auch dass dort jemand mit 432mm irgendwas mit 2min schön belichten konnte....mit den Nachführversuchen,etc...und habe das daher auch für mich als die Eier legende Wollmilchsau angesehen...damit kann man ja so viel machen....ja stimmt auch, zum günstigen Lernanfang auf jeden Fall....als günstige Reisemontierung mit kleinen Brennweiten(bis 200mm) auf jeden Fall...aber danach wirds einfach recht kritisch....es gibt nicht ohne Grund die EQ5 oder EQ6 oder andere Montierungen, wo dann nicht wenige Leute auch "nur" mit 600-1000mm Brennweite drauf arbeiten.
600mm ist gar nicht so viel mehr wie 400mm, ABER eben diese Montierungen sind soo stabil, dass man damit dann auch längere(5-10-15min) Belichtungen hinbekommt, ohne das da was verwackelt und die Sterne Punkte sind.

Für mich persönlich ist der StarAdventurer ein idealer, kostengünstiger Einstieg, den ich zukünftig auch gerne als "leichte" Reisemontierung weiternutze....ich werde mir dafür auch noch mal ein entsprechend vernünftiges Objektiv anschaffen...das Skywatcher ist mir ehrlich gesagt zu schwer und lang...dann lieber mit Foto-Objektiv und etwas weniger Brennweite(z.B. 100-200mm)...aber dafür etwas stabiler bzw. längere Belichtungszeiten von 90-120s, vielleicht sogar doch 180s....aber für mehr ist das Ding einfach nicht gedacht

Ausser dem konnte ich mit dem StarAdventurer durch die vielen ersten Tippelschritte schon eine ganze Menge lernen und an positiven und negativen Erfahrungen sammeln...auch wenn das jetzt nicht so klang, bin ich vom StarAdventurer überzeugt, weil unterm Strich deutlich mehr positive Erfahrungen und Erkenntniss rausgekommen sind(bin mal gespannt, ob ich das in einem Jahr auch noch so sehe, aber ich denke weitestgehend schon!).


Apropos...was mir noch zu deinem Bild(M42) eingefallen war...hast du das wirklich mit ISO80 gemacht oder eine Null vergessen?
OK, je niedriger die ISO, desto besser ist es eigentlich in Bezug auf Rauschen...allerdings wenn du wirklich mit 80ISO gearbeitet hast, mach mal Versuche, wo du mit 200,400 oder sogar 800 probierst....das geht bei den Belichtungszeiten von 2-3min alles noch locker, aber du kannst da deutlich mehr rausholen aus den Stacks(zumindest meine Erfahrung). Je höher die ISO-Zahl desto mehr HotPixel bzw. Verstärkerrauschen ist zwar im Grundbild, aber das hält sich alles noch in Grenzen, vor allem bei den Temperturen die draussen sind.
Habe da recht viele Testfotos gemacht...und so richtig schlimm wird es erst, wenn du mit 400 oder 800 ISO in Richtung 15-20-30min Belichtungszeit gehst UND die Temperatur in Richtung Zimmertemperatur geht....dann ist ein Schwarzbild schon total bunt vom Verstärkerrauschen....aber bei 2-3min sind da zwischen 100ISO und 800ISO keine extrem grossen Unterscheide...da ist zwar schon mehr Rauschen drin, ABER auch deutlich mehr an Lichtinfo...

....mir ist klar, dass das zwar rein fachlich nicht so ganz korrekt ist, aber ich empfehle dir einfach...probier es mal aus. Lass dich bitte nicht davon täuschen, was du auf dem Einzelbild in der Kamera siehst...ich hatte da sehr helle Bilder, wo ich dachte, dass daraus nichts zu machen ist....DSS konnte die trotz dem sehr gut stacken, das gestackte Bild in DSS war fast weiss, aber nach Fitswork übertragen sah das dann schon wieder ganz anders aus und den schwarzen Himmelshintergrund bekommt man in der Bildbearbeitung auch wieder hin....etc...
Sehr hilfreich waren hier für mich die Videos auf YouTube vom ASTROHARDY, der da mit Fitswork, Gimp, Pixinsight,... verschiedene Bearbeitungschritte in der Bildbearbeitung von Astrobildern sehr gut und nachvollziehbar erklärt. Kann ich nur empfehlen...vielleicht hilft dir das auch?!?

Ich übertreibe es zwar immer noch in der Bildebarbeitung, weil ich einfach noch ein Tick mehr rausholen will als wirklich im Bild drin ist, aber mittlerweile schon lange nicht mehr so schlimm, wie noch zu Beginn! ;-)


Gruß Thorsten
Wenn das die Lösung sein soll, hätte ich gerne das Problem zurück.
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