Nach dem Start mit h und chi Persei (ich finde 8 Zoll sind die Mindestöffnung für eine genussvolle Beobachtung dieses Objekts
) setzte ich die irrsinnige Idee in die Tat um, erstmalig die Sculptorgalaxie NGC 253 aufzusuchen. Von Beta Ceti über ein markantes Sterndreieck war die richtige Stelle rasch gefunden und tatsächlich schälte sich im aufgehellten Horizontsyph zwischen den drei hellsten Vordergrundsternen schließlich der Hauch eines elongierten Nebelfleckchens heraus. Beobachtung konnte man das eigentlich nicht nennen, höchstens Auffindung. Einige Grad höher im Cetus steht die aktive Galaxie M77, hier imponierte ein heller stellarer Kern mit einem schwachen unstrukturierten Halo.Zurück in den Perseus. Komet Holmes ist inzwischen ein dermaßen aufgeblasener, flächenlichtschwacher Matschfleck geworden, dass jedes Instrument außer dem bloßen Auge als nicht mehr geeignet erscheint. Komet Tuttle in den Fischen hatte ich mir zuvor in Stellarium angesehen und konnte ihn im Dobson problemlos am Zusammenschluß der "Laichschnüre" auffinden. Verglichen zu Holmes eine echte Leuchtkugel.
Kurz darauf tauchte Urosch auf dem Berg auf und setzte seinen 12 Zöller zusammen.
Es ergab sich ein zwangloses Genußspechteln aller möglichen Standardobjekte, wobei ich z.B. M1 immer eine Enttäuschung Wert finde, selbst mit 12 Zoll Öffnung. Schön hingegen die offenen Sternhaufen M37 und insbesondere NGC 7789, bei letzterem war der Unterschied in der Lichtsammelleistung unserer Röhren schmerzlich spürbar. Aber auch M82 ist einfach heller und strukturierter, wenn man ein paar Photonen mehr saugen kann. So langsam beginne ich an Öffnungsfieber zu leiden. 
Seeing- und feuchtigkeitsbedingt war der Abend gegen 23:00 frühzeitig beendet, aber die Bedingungen machten zuletzt keinen Sinn mehr. Spaß gemacht hat es nach der langen Abstinenz aber auf jeden Fall. Und wie ich im Galerieforum gesehen habe, sind die Photographen unter uns gestern auch aktiv gewesen.
