BB: Ausflug in den Hunsrück

Alles was noch mit dem guten alten "Auge" erfasst wurde.

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Syrtis Major
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BB: Ausflug in den Hunsrück

Beitrag von Syrtis Major »

Hallo zusammen,

der Himmel am Ostermontag war ja nicht schlecht und in meinem Email-Postfach steckte die Mitteilung, dass sich die Hunsrücker Truppe um Nils Füllenbach auf der Wildburghöhe treffen würde. Trotz Arbeit am nächsten Tag habe ich den Weg von 200 km auf mich genommen. Bei einer Grenzgröße von 6m8 (ich bin nur bis 6m6 gekommen...) war dann deutlich mehr möglich als auf dem SBB. Hier mal meine Eindrücke (copy&paste vom Thread auf astrotreff.de):

... Der Einstieg mit der zufällig daherfliegenden ISS war natürlich der Knaller. Schnell mit dem 8x50 Sucher eingefangen steckte das 38er Okular passenderweise bereits im Auszug. Bei 32x ließ sich die Station einigermaßen stressfrei bis zum Eintritt in den Erdschatten verfolgen. Die Dreiteilung aus Zentralkörper und den beiden Solarpanels war problemlos zu erkennen.

Hinsichtlich Deep-Sky war danach mit dem 8'' Dobson nur genießen angesagt. Hauptsächlich wollte ich den Unterschied zwischen meinem 5m2 Standardhimmel und dem deutlich besseren Himmel bei Euch an mir bekannten Objekten ausloten.

Den Anfang machte M51, wo sich das schwache Sternchen im Halo ebenso wahrnehmen ließ wie die zwei hellsten Segmente der Spiralarme. Erstaunlicherweise war dann sogar der südliche Spiralarmansatz bei M81 mit etwas Mühe auszumachen. M82 wirkte eigentlich so wie immer, dieser Galaxie scheint Lichtverschmutzung nicht allzuviel anhaben zu können.

Beim Leo-Triplett konnte ich die auch von mir in Nils' 10-Zöller gesehenen Staubbänder an M65 und NGC 3628 im eigenen Instrument nicht nachvollziehen, hier merkte man die 2 Zoll Mehröffnung deutlich. Allerdings machte der Kernbereich von M66 auch mit nur 8'' einiges her.

Der bekannten NGC 4565 konnte ich endlich das Staubband abtrotzen, wenn auch nur im Zentralbereich und mit viel Augenverbiegen. Am beeindruckendsten von allen beobachteten Galaxien empfand ich jedoch NGC 4490 in den Jagdhunden. Der stellare Kern läuft beidseits in einen längs gestellten Balken aus und an der zugewandten Seite des Begleiters NGC 4485 ließen sich die dort liegenden HII-Regionen als schwaches sternartiges Glimmen wahrnehmen.

Die letzte Galaxie wurde NGC 5248 im Bootes. Sie ist immerhin 10m2 hell und liegt am Rand des Virgohaufens. Auffällig waren der stellare Kern und die zitronenartige Form des Halo, somit waren also die Spiralarmansätze bereits eindeutig zu erkennen. Ein absolut lohnendes Objekt, was aber in vielen bekannten Beobachtungsführern nicht drin steht.

Im Bootes liegt auch der von Nils angesprochene Kugelsternhaufen NGC 5466 mit der niedrigen Konzentrationsklasse XII. Bei höherer Vergrößerung waren mit 8'' immerhin 20 bis 30 Einzelsterne aufzulösen, allerdings verschwand dann der nebelige Hintergrund der schwachen Haufensterne und es entstand der Eindruck eines offenen Sternhaufens. Die zum Schluß noch angefahrenen M3 und M13 waren nicht nur mit bloßem Auge erkennbar, sondern auch im Dobson deutlichst beeindruckender als zu Hause.

Also, für mich ein absolut lohnender Ausflug trotz der damit verbundenen Umstände. ...
Gruß und CS

Volkmar
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Markus
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Beitrag von Markus »

Hallo Volkmar !

danke fürs berichten ! Sobald mein Gefährt vorhanden ist, können wir gerne einmal zusammen runter fahren. Auf einen leckeren Himmel mag ich nicht verzichten ;)

Bis dahin aber bestimmt auch wieder aufm SBB.

Gruß und Clear Sky
Markus
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