Spechtelaufruf Bildbearbeitung

Hier sind Bilder vom Astrotreff zu sehen...

Moderator: Werner

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DJ6ET
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Re: Spechtelaufruf

Beitrag von DJ6ET »

Hallo,

hat es sich gelohnt?

In mehrfacher Hinsicht würde ich sagen ja.

1.) Oben am SSB angekommen war Ulrich schon da und ich habe somit den ersten von Euch im echten Leben kennengelernt.

2.) Hab ich dann(zwar im halbdunkeln) mal die Anlage vom Ulrich gesehen und(leider) auch die Probleme, die sich damit ergeben können. Ich war erstmal froh, dass ich es da bei weitem nicht so kompliziert hatte....ich konnte nach gut 10min schon starten(grins)

3.) Die Anschaffung des neuen Stativs von Skywatcher(wo dann auch noch der 80/400 Refraktor bei war) war erstmal gold wert. Das ist um so vieles stabiler, dass ich bei gleichen Windverhältnissen wie letzte Woche, viel bessere Bilder hatte und somit dann die Belichtungszeit verbessern könnte. Hatte mich dann wieder mit 50mm Brennweite auf Orion gestürzt und mit 2min belichtet pro Sub und anschliessend habe ich Andromeda genommen, mit 3min

4.) Während der letzten Andromedafotos war Ulrich dann wieder nach Hause gefahren und danach hatte ich dann mit allen möglich zu machenden Fehlern den Refraktor auf den Star-Adventurer gebaut.
Bei den ersten Testfotos bzgl. Belichtungslänge habe ich schon gemerkt, dass das recht wackelig ist, aber ohne Nutzung der vorhandenen Augen und des Hirns, führt das zu keiner Erkenntnis.
Das das wackelig wird war mir vorher klar, aber ich hätte dann auch versuchen sollen, das halbwegs ins Gleichgewicht zu bekommen....was fast nicht möglich ist, aber beim groben Trockentest am Freitag im Wohnzimmer halbwegs gelungen war.
Den Anfängerfehler habe ich da oben aber gemacht und dann später hier zu Hause gemerkt, dass M42 mir über die 1h dann um ca. 25% des Bildfeldes weggewander war.
Das kann vielleicht auch daran liegen, dass die Nachführung mit 4*Mignon befeuert wird, die schon letzten Samstag gut 5h im Einsatz waren und jetzt dann bei der Kälte erst recht nachgelassen haben....es hat aber auch ganz sicher damit zu tun, dass die Nachführung für solche Lasten so langsam an ihre Grenzen kommt, wo allem wenn das nicht im Gleichgewicht ist...verglichen mit dem Foto von vorige Tage mit dem 10" Newton und den 25kg Gegengewicht, wären da nur 5kG Gegengewicht gewesen und die direkt an der drehenden Achse....also zugegebender Massen ein ganz dummer Anfängerfehler.
Mache ich beim nächsten Mal besser.

5.) Je später es wurde, desto feuchter war es....da war ganz schon viel Wasser in der Luft und das hat sich überall niedergeschlagen. Jetzt weiss ich auch, dass man mit der EOS650D locker mal schnorcheln gehen kann.
Beim nächsten Mal muss ich auf jeden Fall an entsprechende Wisch-/Reinigungstücher denken für Linsen.

6.) War noch bis 2Uhr am SSB, dann nach Hause....dann endlich mal zu Abend gegessen(ging am Abend vor Aufregung nicht(grins))Bilder auf den PC rauf und in DSS gestackt.
Dann nach Fitswork weiter und nach meinem bisherigen Nicht-Wissensstand bearbeitet....dabei habe ich germerkt, dass ich bisher wohl irgendwas bis alles bei Bildbearbeitung nicht verstanden habe, denn da kamen z.B. bei M31 trotz 300% mehr Belichtungszeit keine bessern Bilder raus.
Da ich beim Stacken schon 2mal eingepennt war, bin ich dann erstmal um 5 zu Bett.
Heute um 11Uhr habe ich mich dann noch schwer ermüdet wieder vor die Kiste gesetzt, noch M42 und meinen Pferdkopfnebelversuch gestackt und kam zu den selben schlechten Ergebnissen.

7.) Also musste ich mich mal per Internetlehre mehr mit der Bildbearbeitung auseinandersetzen.
Da kann man sich ja auch dumm und dusselig suchen...es gibt so viele Hinweise, aber wenn man den Zusammenhang nich versteht, bringen die Hinweise gar nichts oder führen in die falsche Richtung.
Habe dann irgendwann kleine Lehrfilme bei YouTube gefunden vom ASTROHARDY und der konnte mir schonmal ansatzweise sehr gut weiterhelfen.
Daran bastel und spiele ich jetzt seit einigen Stunden und versuche durch probieren zu lernen.
So langsam komme ich auch mehr dahinter, was wie wirkt und wie ich was hinbekomme, auch wenn ich noch nicht so richtig zu frieden bin.

Bild

Aufnahme mit Canon EOS650D(unmodifiert) an Skywatcher Travelstar 80/400 mit 375s Gesamtbelichtungszeit und Subs a 5s

JA! Es ist noch sehr grün und blaulastig, ich weiss und das ärgert mich noch, aber daran werde ich noch arbeiten!

Das ist mein jetztiger Wissenstand, wobei ich da eigentlich nochmal von vorne anfangen muss(und werde) mit dem gestackten Bild das in Fitswork nochmal anders zu strechten, denn schon da habe ich es etwas mit dem Gamma übertrieben, was ich so später nicht mehr so richtig rausbekommen habe.
Die weitere Bearbeitung habe ich in Gimp gemacht. Tonwerte angepasst, mit Gamma gespielt. durch Ebenen versucht den Nebel mehr hervorzuheben, an der Farbsättigung zu spielen,etc.... diverseste Dinge, die der Astrohardy da in YouTube nett erklärt hat.
Voran ich bis dato noch scheitere bzw. schon wieder zu müde war/bin, die Blausäume um die Sterne wegzukriegen bzw. abzumildern....da muss ich noch suchen, verstehen, probieren und(hoffenlich) lernen.

Über hilfreiche Tips bin ich dankbar.


Die nächsten Tage werde ich mich noch weiter mit dem Thema Bearbeitung beschäftigen und auch die anderen Serien mal neu bearbeiten.

Also....der gestrige Abend und der heutige Tag waren für mich sehr interessant, anstrengend und vor allem lehrreich.

Jetzt habe ich ja ganze 5 Tage Zeit um mich auf der Arbeit auszuruhen, um zum Wochenende wieder fit zu sein(grins).

Gruß
Thorsten
Wenn das die Lösung sein soll, hätte ich gerne das Problem zurück.
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DJ6ET
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Re: Spechtelaufruf

Beitrag von DJ6ET »

Hallo,

nach dem Bericht habe ich nochmal mit einer anderen Serie einen weiteren Testlauf gemacht:

Der ganze Orion:
Fotoserie von 40min mit 2min Subs an Canon650D(unmodifiziert) mit 50mm/1,8 und Blende F4 abgeblendet.

Bild

Da ist zwar immer noch nicht alles so, wie ich das gerne hätte, aber für einen weiteren Test des gelernten bin ich echt sehr zufrieden.

Orionnebel, Running-Man sehen nett aus, Flammennebel gut zu erkennen. Hier sieht man sogar ansatzweise den Pferdekopf(zumindest im nicht JPEG-Original) M78.
Ich konnte nur noch nicht den Hintergrund auf richtig schwarz bekommen, weil sonst Nebelteile, Pferdekopf,etc... weg gewesen sind....aber das liegt vermutlich nur in den Tiefen der richtigen Bildbearbeitung.

Jetzt reichts erstmal für heute...gute Nacht

Gruß
Thorsten
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Werner
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Re: Spechtelaufruf

Beitrag von Werner »

Hi Thorsten
ich glaube mal das du keine Dunkelbilder gemach hast.
Mann sagt auch da für "Darkframe"
Dieses Dunkelbild ist ein Bild, welches bei gleicher Temperatur und Belichtungszeit und im gleichen binning-modus wie das eigentliche Bild, ohne Lichteinfall, also bei geschlossenem Verschluß aufgenommen wird. Dieses Dunkelbild beeinhaltet nur das thermische Rauschen und wird während der Rohbildverarbeitung vom "Hellbild" subtrahiert.

Dunkelbilder sollte man schon mal machen bei einer Serie von 10-20 Bilder würde ich nach 3 Bilder ein Dunkelbild machen.

Du kannst ja mal ein paar Dunkelbilder erstellen, schau ob du die gleiche ausentemperatur hast und die gleiche Belichtungszeit.
Mal aus probieren.
Dunkelbilder am besten immer wären der Bildserie machen.
Probier mal aus bei den Bilder die du schon gemacht hast.
Dann wird auch der Hintergrund dunkler werden. :wink:
Hier noch was zum nachlesen
Gruß Werner
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DJ6ET
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Re: Spechtelaufruf

Beitrag von DJ6ET »

Hallo Werner,

Danke für den Hinweise!

Dunkelbilder habe ich gemacht, allerdings nicht gleichzeitig, sondern quasi zum Schluss, als z.B. die Orionfotos waren um 20.00-20.40Uhr gemacht, dann andere Lights..... und die Darks habe ich zwischen 1-1.30Uhr gemacht.
Allerdings waren die äusseren Bedingungen recht ähnliche, also zumindest Temperaturmässig(ok, 1 Grad kälter mittlerweile). Die sonstigen Einstellunge der Kamera(Belichtungszeit, ISO) waren identisch.
Habe das bisher immer so gemacht um die Wolkenlücke nicht mit Darks zu verplempern und weil ich diese Vorgehensweise schon öfters im Internet so gelesen habe....wichtig ist, wie du schreibst, dass die Umgebungsumstände(Themperatur) recht identisch sind.

Habe wohl keine BIAS-Frames gemacht und erst recht keine Flatframes(mangels Equipment).

Bei den kleinen Serien mit 5-20 Bildern(2-3min Belichtunsgzeit) habe ich "nur" 5 Darks gemacht(weil es schon so spät und ich müde war), bei den grösseren Serien mit 40-150 Bildern(5-15s Belichtung) habe ich 10-30 Darks gemacht.

Ich habe bereits im letzten Sommer gesehen, dass Darks da einen erheblichen Unterschied bewirken, aber hier fehlen die nicht und sind direkt von DSS beim stacken per MASTERDARK abgezogen worden.

Der M42 Hintergrund ist ja nur so hell, weil ich zu viel gespielt bzw. ganz am Anfang übertrieben habe und dann damit erstmal weiter gearbeitet habe.

Das Orionbild ist dagegen ja schon recht dunkel, oder bilde ich mir das nur ein??!!??

Wie aber auch schon geschrieben.....die Fehler und Tücken liegen in der Bildbearbeitung, wo ich mich gerade in der Erkenntnis-, Test-, Versuchs- und Findungsphase(hoffentlich auch das) befinde.

Ich möchte nicht auf die bisher gemachten Fehler eingehen, dann wird es zu peinlich für mich. Ich kann nur so viel dazu sagen, dass es erstaunlich ist, dass auf den Fotos vor Sonntag überhaupt was zu sehen war nach meiner Bildbearbeitung.
Alles was falsch gemacht werden konnte, habe ich gemacht und dachte es könnte richtig sein.

Gruß
Thorsten
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Werner
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Spechtelaufruf Bildbearbeitung

Beitrag von Werner »

Flatfield - Box
schau mal hier nach.
http://www.privatsternwarte.de/flatflied-box-t2842.html
Bau einer Flatfield
ich habe das Thema mal nach hier verschoben. Werner
Gruß Werner
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DJ6ET
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Re: Spechtelaufruf Bildbearbeitung

Beitrag von DJ6ET »

Hallo Werner,

danke für die Bauanleitung.

Hatte die Neumannfolien schon gesehen und immer gefragt, ob man das nicht mit den deutliche günstigeren Leuchtfolien von Reichelt nicht auch machen kann.

Es gab zwar hier und dort die Hinweise, dass die Neumannfolien eine andere Spektrallinienverteilung haben, aber ich konnte mir das nicht erklären, warum das hier eine Rolle spielt. Es geht um eine gleichmässige Ausleuchtung und andere haben das mit Tuch über Teleskop in bläulichen Abenddämmerungshimmel gemacht,etc....

Anscheinend also doch!

Das lässt sich ja relativ einfach nacbauen!.


Gruß
Thorsten
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Matthias
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Re: Spechtelaufruf Bildbearbeitung

Beitrag von Matthias »

Hallo Torsten,
5.) Je später es wurde, desto feuchter war es....da war ganz schon viel Wasser in der Luft und das hat sich überall niedergeschlagen. Jetzt weiss ich auch, dass man mit der EOS650D locker mal schnorcheln gehen kann.
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Bloss nicht. Fotooptiken mögen dir das noch verzeihen, Teleskope nicht. Entweder verlängerst du die Taukappe oder kaufst dir eine Heizmanschette.

Gruss
Matthias
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DJ6ET
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Re: Spechtelaufruf Bildbearbeitung

Beitrag von DJ6ET »

Hallo Matthias,

Ratschlag habe ich befolgt.

Habe mir für aus einer Flizfliese eine ca. 30cmlange Taukappe zusammengeklebt.
Gestern abend war mal für einige Stunden keine Wolke am Himmel und ich habe hier im Garten im Schein der Laterne mal ein paar Bildreihen über ein paar Stunden gemacht.
Es war auch nicht wenig Wasser in der Luft, und hat sich extrem überall abgelagert und ist schliesslich schön angefroren.

Nach gut 4h war an der Refraktorlinse aber immer noch nichts von Feutchtigkeit oder Frsot zu sehen...also scheint die einigermassen zu tau(g)en.


Gruß
Thorsten
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