es gibt Tage, da wird einem ganz komisch auf dem Acker. Vier Leute vor Ort und keiner meckert...da ist was oberfaul an der Sache.
Gestern war so ein Tag. Da ich mich am Freitag "verpokert" hatte und gen Norden aufgebrochen bin (dort traf ich zwei h früher auf die Wolken als ihr in Sonsbeck), musste ich gestern einfach mal nach Sonsbeck fahren.
Vor Ort waren Markus von der visuellen Fraktion, sowie Benjamin, Andreas und ich...die auch blöd aus der Wäsche schauten.
Alle hatte aufgebaut, keiner maulte rum und bei allen lief es wunderbar. Das ist umso erstaunlicher, als daß der Maulheld vom Acker, also ich, mit einem experimentellen Experimental-Equipment angerückt waren.
Also, der experimentelle Teil bestand aus einem Softwaretool das ich aus dem Internet gesaugt hatte. Es sollte als Brücke zwischen dem Canon-Kamerasteuerungstool und PHD das Dithering übernehmen. Ob es das auch tat weis ich noch nicht genau, aber es hat brav ausgelöst und sauber die Belichtungen ausgeführt. Nur schließen ließ sich das Programm nicht. Hier rechnete ich mit ersten Probelem, aber es kamen keine.
Das Experimental-Equipment spottete jeder Beschreibung. Der 150/750-Farbwerfer von Siggi, also ein Refraktor mit F5 bekam den 0.8-reducer von Televue und den H-Alpha-Filter verpasst. Nun ist er F4. Aufgesattelt wurde mit nur einer Klemme der ED-80 als Leitrohr... der war windschief und Stabilität baut man anders.
Hättet ihr mich vorher gefragt ob das klappt, die Antwort wäre nicht stubenrein gewesen. Wackelndes Leitrohr und einen Farbwerfer bedingter Qualität mit F4...nein ich schreibe nicht was mir dazu einfällt.
Nun, im Endeffekt fällt mir wirklich nicht mehr viel dazu ein, denn es funktionierte wieder Erwarten recht gut. Das bischen Eiersterne ließ sich wunderbar wegrechnen und die Vignettierung hielt sich auch in erfreulichen Grenzen...zumal sogar das Guiding klappte.
Als Beispiel mal ein Bild vom Schmetterlingsnebel, unterhalb Gamma-Cygni, aufgenommen so gerade mal 10-15° hoch, mitten durch den Licht- und Dunstsiff. Drei Aufnahmen a 20min. waren nur dazu da, zu sehen ob überhaupt etwas durch kam. Ok, die Bearbeitung entspricht dem Wortsoiel "quick and dirty", aber es geht ja auch zuerst einmal darum zu sehen was da an Potential drin steckt.

3*1200sek, 800ASA, 150mm-Refraktor reduziert auf 600mm (F4), 15° über Horizont, dunstig
Ich denke das ist ein ermutigendes Ergebnis, auf das man aufbauen kann.
CS
Ulrich
Nachtrag:
Ich habe gerade meine erste Bilderserie mit dem IC1396 bewurschtelt. Ich will Euch das Ergebnis nicht vorenthalten, obwohl Dunst und Mond so seine Spuren im Bild hinterlassen hat.

6*1200sek, 800ASA, 150mm-Refraktor reduziert auf 600mm (F4), 25-30° über Horizont, dunstig
CS
Ulrich