Der September 2007

Beobachtungstipps zum aktuellen Sternenhimmel rein.

Moderator: Werner

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Stefan
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Der September 2007

Beitrag von Stefan »

Der September 2007

Gegen 23:00 ist es dunkel genug, um die Sterne des Schützen gut erkennen zu können. Nordöstlich von Lambda sieht man bei klarem Himmel mit bloßem Auge einen Lichtschimmer. Im kleinen Fernrohr erweist sich dieser Lichtschimmer als heller Kugelsternhaufen, der schon in einzelne Sterne aufgelöst wird. Das ist M22, der hellste Kugelsternhaufen der Nordhalbkugel.
Nordwestlich von Nash stoßen wir auf zwei weitere, kleinere Kugelsternhaufen: NGC 6522 und NGC 6528. Sie sind schon im kleinen Fernrohr erkennbar. Ca. 6° nördlich von Nash stoßen wir auf M8, den berühmten “Lagunennebel“. Dieser ausgedehnte und mit eindrucksvollen Dunkelwolken strukturierte Nebel enthält den Offenen Sternhaufen NGC 6530 der im Fernrohr zahlreiche feine Sterne zeigt. Ca. 1,5° nordwestlich von M8 liegt M20, der Trifidnebel. Schon im kleinen Fernrohr zeigt er sich als eine leuchtende Nebelwolke, die von dunklen Staubbändern in drei Teile aufgespaltet erscheint. Der Schwan segelt als eindrucksvolles Sommersternbild mit ausgebreiteten Schwingen und lang gestrecktem Hals am Nachthimmel. Den Kopf bildet Albireo, den Körper Sadr, den Schwanz Deneb . Der nördliche Flügel wird durch die beiden Sterne Delta Cygni und Iota Cygni gebildet, den südlichen Flügel zeichnen Gienah und Zeta Cygni.
Wir schauen zunächst auf Albireo. Zwischen Albireo und Sadr liegt ein reiches Milchstraßenfeld, ideal für Fernglas und Fernrohre aller Größen. 1,4° südlich von Sadr liegt im Sterngewimmel der Milchstraße der Offene Sternhaufen M29. Er zeigt im Fernglas wenige, aber helle Sterne. Deutlich mehr Sterne bietet im größeren Teleskop der Offene Sternhaufen NGC 6819, der ca. 7,5° westlich von Sadr zu finden ist. Ein ausgedehnter Offener Sternhaufen ist M39, ostnordöstlich von Deneb.
Der Schwan enthält zudem viele kleine Offene Sternhaufen, die im Fernrohr bei hoher Vergrößerung gut aufgelöst werden können. NGC 6811 ist so ein kleiner Haufen, der ca. 50 schwache Sterne enthält. Wir finden ihn ca. 2° nordwestlich von Delta Cygni.
An Orten fernab von störenden künstlichen Lichtquellen kann man bei dunklem, klarem Himmel mit dem Fernglas östlich von Deneb den ausgedehnten Gasnebel NGC 7000 erkennen, den man als “Nordamerika-Nebel“ kennt. Für die Beobachtung mit einem Teleskop ist dieser Nebel viel zu groß. Wenn so gute Beobachtungsdingungen vorliegen, kann man mit lichtstarkem Beobachtungsgerät auch südlich des südlichen Schwanenflügels den Cirrusnebel beobachten. Dieser ausgedehnte Supernova-Überrest bietet im großen Fernglas einen wunderschönen Anblick.Das Sternbild Pfeil finden wir zwischen Schwan und Adler. Die drei Sterne Eta, Gamma und Delta Sagittae bilden den Schaft des Pfeils, Alpha und Beta Sagittae stellen die Steuerfedern dar. 1,5° östlich von Delta Sagittae finden wir ein Nebelfleckchen, das sich bei höherer Vergrößerung in Fernrohren ab 6 Zoll Öffnung als dichter, dreieckiger Sternhaufen entpuppt. Dies ist M71. Bis heute ist unklar, ob es sich bei M71 um einen sehr alten Offenen Sternhaufen oder um einen Kugelsternhaufen handelt.Nördlich des Steinbocks leuchtet am Himmel ein auffällig heller Stern. Das ist der 1,8 m helle Enif Ca. 4° nordwestlich von Enif finden wir im Sucher den Kugelsternhaufen M15. Schon im Fernrohr ab 10 cm Öffnung wird M15 schön in einzelne Sterne aufgelöst, der Kugelsternhaufen zeigt ein mit Sternen dicht besetztes Zentrum.Fünf Grad nordwestlich von Scheat finden wir den 3m hellen Matar 4,3 Grad nordnordwestlich von Matar steht die Spindel der 9,5 m hellen Spiralgalaxie NGC 7331. Diese große Galaxie ist über 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Wer Besitzer eines Teleskops mit großer Öffnung ist, kann in der unmittelbaren Umgebung von NGC 7331 weitere kleine Spiralgalaxien beobachten.


Quelle: http://www.sky-walker.net/Himmelsvorschau.php
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