Juni 2007

Beobachtungstipps zum aktuellen Sternenhimmel rein.

Moderator: Werner

Antworten
Benutzeravatar
Stefan
Hausmeister
Beiträge: 1335
Registriert: Freitag 24. März 2006, 15:29
Wohnort: Willich / Niederrhein
Kontaktdaten:

Juni 2007

Beitrag von Stefan »

Juni 2007

Nordöstlich des Sternbilds Löwe liegt das Sternbild Coma Berenices. Sein hellster Stern trägt den namen Diadem, es ist ein enger Doppelstern der Spektralklasse f5.Südlich von Gamma erkennt man bei dunklem, transparentem Himmel einen diffusen Lichtschimmer. Dies ist der Coma-Sternhaufen Melotte 111. Sein Durchmesser beträgt über 4°, der Sternhaufen kann deshalb nur in einem Fernglas vollständig überblickt werden.
Das Sternbild Coma Berenices enthält zahlreiche schöne Galaxien, die in Fernrohren ab acht Zoll Öffnung bei dunklem, klarem Himmel mit Erfolg beobachtet werden können. Zieht man eine Linie von Gamma zu Alpha, findet man auf dieser Linie ca. 2,3° südöstlich von Gamma die schmale Lichtnadel der Galaxie NGC 4565. Diese Spiralgalaxie zeigt sich exakt in Kantenlage. Folgt man der Linie weitere 6,3°, stößt man auf M64, das ist die Galaxie “mit dem schwarzen Auge“. Sie enthält eine auffällige Staubwolke. Unmittelbar östlich von Diadem findet man den hellen Kugelsternhaufen M53.Das Sternbild Jungfrau.Der hellste Stern dieses Sternbilds ist Spica, ein blauer Riese der Spektralklasse B2 mit 2600 Sonnenleuchtkräften, in einer Entfernung von 240 Lichtjahren. Beta Virginis trägt den Namen Zavijava, es ist ein Stern mit sechs Sonnenleuchtkräften in 35 Lichtjahren Entfernung. Porrima ist ein berühmter enger Doppelstern mit einer Umlaufzeit von 176 Jahren, dessen beiden Partner zurzeit aber so eng beieinander stehen, dass sie nicht mehr getrennt gesehen werden können.Im Sternbild Jungfrau können viele Schöne Objekte Beobachtet werden.Dazu gehören M61, M49, M84, M86, M87, M89, M58, M60, M88, und M89. Darüber hinaus enthält das Sternbild Hunderte schwächere Galaxien, die im NGC-Katalog und im Index-Katalog verzeichnet sind.
Man braucht eine sorgfältige Vorbereitung und Planung seiner Beobachtung, wenn man in dieser Menge an Galaxien die Übersicht behalten will. Sehen kann man die Galaxien aber nur unter einem dunklen, klaren Himmel, abseits der Lichtglocken über Städten. und das verwendete Teleskop sollte eine möglichst große Öffnung haben. Denn die sichtbaren Galaxien im Sternbild Jungfrau sind ca. 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Der Große Bär ist ein markantes Sternbild. Die meisten Menschen kennen aber nur den hinteren Teil dieses Sternbildes, der als der Große Wagen bezeichnet wird. Er wird durch die Sterne DubheMerak , Phekda , Megrez, Allioth , Mizar und Benetnash gebildet. Tatsächlich stellt der Große Wagen aber nur das kantige Hinterteil und den Schwanz des Großen Bären dar. Mizar ist ein bekannter Doppelstern, den schon kleine Fernrohre deutlich getrennt zeigen.
Verlängert man die Linie von Delta nach Alpha, stößt man auf den 3,7m hellen Stern 23 Ursae Majoris. Lässt man die Verbindungslinie in der Vorstellung um Alpha herum 6,5° nach Norden rotieren, stößt man an dieser Himmelsposition auf die Galaxiengruppe M81, M82 und NGC 3077. Dicht bei Gamma findet man die Galaxie M109. Im Sternbild Großer Bär gibt es viele schwache Galaxien, da es weit abseits der Milchstraße liegt und dadurch weder Dunkelwolken noch Sternhaufen die Sicht auf diese fernen Himmelsobjekte behindern können.
Das Sternbild Herkules liegt östlich des Sternbilds Corona Borealis. Zieht man eine Linie von Eta Herkulis nach Zeta Herkulis, findet man im Fernglas nach einen Drittel dieser Linie ein rundliches Nebelbällchen. Im Fernrohr ab vier Zoll Öffnung und bei einer Vergrößerung ab 80x erweist sich das Nebelbällchen als kugelige Ansammlung zahlloser, winziger Sterne. Das ist der Kugelsternhaufen M13. Schwenkt man von Eta Herkulis 8,5° nach Norden, kann man bei dunklem Himmel im Fernglas 10x50 ein weiteres kleines Wölkchen erkennen. Dies ist ebenfalls ein Kugelsternhaufen: NGC 6229. Dieser Kugelsternhaufen lässt sich aber nur mit großen Fernrohren in Einzelsterne auflösen, denn er ist viel weiter von uns entfernt als M13.
Schwenkt man von Pi Herkulis 6,3° nach Norden, stößt man auf den Kugelsternhaufen M92. Dieser Sternenhaufen ist so hell wie M13, erscheint aber deutlich konzentrierter. Schwenkt man sein Fernrohr von Rutilicus ca. 4° nach Nordosten, findet man im Okular bei niedriger Vergrößerung einen blaugrünen, 9m hellen Stern in einem Feld schwacher Sterne. Das ist der Planetarische Nebel NGC 6210. Steigert man die Vergrößerung nun auf 150x, zeigt sich der Stern als eine, blaugrünliche Scheibe mit einem zentralen Stern.


Sommersonnenwende
21.Juni 20:07 (Ortszeit)
Entfernung Erde Sonne 152031255km
Scheinbare Größe der Sonne 31´28"

Quelle: http://www.sky-walker.net/Himmelsvorschau.php
8" f/5 Newton mit ED80 f/7.5 Pro auf EQ6 SkyScan und Alccd5 mit Sony a 7 Rii
www.stefan-pliester.de | www.astrotreff-deep-sky.de
Antworten