Was kann man im Juli...

Beobachtungstipps zum aktuellen Sternenhimmel rein.

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Stefan
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Was kann man im Juli...

Beitrag von Stefan »

beobachten Riiiiichtig: Wolken

Der Juli 2007

Das Sternbild Herkules liegt östlich des Sternbilds Corona Borealis. Sein Hauptstern Ras Algethi liegt im Südteil des Herkules, nahe bei Ras Alhague, dem hellsten Stern des Schlangenträgers. Ras Algethi ist ein Roter Überriese mit über 400 Sonnendurchmessern. Zieht man eine Linie von Eta Herkulis nach Zeta Herkulis, findet man im Fernglas nach einen Drittel dieser Linie ein rundliches Nebelbällchen. Im Fernrohr ab vier Zoll Öffnung erweist sich das Nebelbällchen als kugelige Ansammlung zahlloser, winziger Sterne. In Fernrohren großer Öffnung bietet M13 einen prächtigen Anblick. Schwenkt man von Pi Herkulis 6,3° nach Norden, stößt man auf den Kugelsternhaufen M92. Dieser Sternenhaufen ist tatsächlich so hell wie M13, erscheint im Fernrohr aber deutlich konzentrierter als M13. Das Sternbild Schütze enthält viele Kugelsternhaufen, Gasnebeln und helle Sterne. In unseren Breiten wird die Beobachtung dieser Himmelsobjekte durch die horizontnahe Position des Sternbilds häufig beeinträchtigtDie hellsten Sterne des Schützen bilden am Himmel eine Anordnung, die spontan an eine bauchige Teekanne mit Deckel erinnert. In den USA wird das Sternbild Schütze daher auch als “Teapot“ bezeichnet. Der Stern Nash bildet die Spitze der kurzen Ausgußtülle, Epsilon, Delta, Phi, Sigma und Zeta markieren den rundlichen Körper den Kanne, und Lambda bezeichnet den Knopf an der Spitze des abgeflachten Kannendeckels.
Wenn der Himmel klar und halbwegs dunkel ist, kann man mit bloßem Auge 2,5° nordöstlich von Lambda manchmal einen Lichtschimmer erkennen. Schon im kleinen Fernrohr erweist sich dieser Lichtschimmer als ein heller Kugelsternhaufen, der selbst im Zweizöller in einzelne Sterne aufgelöst wird.M22, er ist tatsächlich der hellste Kugelsternhaufen am Nachthimmel über unserer Nordhalbkugel. Da M22 am Himmel so horizontnah im Schützen steht.6° nördlich von Nash stoßen wir auf M8, den berühmten “Lagunennebel“. Dieser große und mit eindrucksvollen Dunkelwolken strukturierte Nebel enthält den Offenen Sternhaufen NGC 6530 mit zahlreichen, nadelfeinen Sternen. 1,5° nordwestlich von M8 liegt M20, der “Trifidnebel“. Bei günstigen Beobachtungsbedingungen zeigt er sich schon im kleinen Fernrohr als eine leuchtende Nebelwolke, die von dunklen Staubbändern in drei Teile aufgespaltet erscheint.


Geschrieben von Stefan Pliester
Quelle: Redshift,Himmelsjahr
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