Second First-Light

Hier sind Bilder vom Astrotreff zu sehen...

Moderator: Werner

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UlrichW
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Registriert: Dienstag 10. Januar 2006, 14:07
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Second First-Light

Beitrag von UlrichW »

Hallo Freunde des diffusen Strenenlichtes,

der Eine oder Andere weis es vielleicht schon, aber im Raum ESSEN-BOTTROP hat es umwälzende Veränderungen in der Teleskoplandschaft gegeben. Aber fangen wir mal von Vorne an.

Da war doch Letztens unser griechischer Spechtelabend, an dem Franzjo so ganz locker nebenbei erwähnte, daß er seinen 10er verscherbeln will. Und da Tom gerade einen Newton ins Visier genommen hatte, gehörte Ihm auch der Erstzugriff. Nun ja, es vergingen die Tage, bis Tom anrief und frug, ob ich mit zu Franzjo wollte, er wolle sich mal den Newton anschauen.

Gesagt getan, sassen wir in lockerer Runde bei unserem Spechtelfreund und palaverterten herum, wie denn jetzt wer spechteln sollte. Ok, dann ging es ans "Newton angucken". Schon beim Anblick sah man Tom an, daß er ihn sich etwas kleiner vorgestellt hat. Dann nahm er ihn hoch. Und das Gesicht werde ich nie vergessen...meine Chancen stiegen.

Nach etwas umhergerede, war klar, ich kriege Franjos Newton und Tom meinen Gucki.

Zuhause haben wir dann mal den "Neuen" neben Gucki gestellt, und erst da wurde mir klar, daß irgendwas schief gelaufen ist. Der war ja fast doppelt so groß! Franjo hatte behauptet, und ihm glaube ich das ohne zucken, daß der Newton von der EQ-6 gut getragen wird. Also, daß "mitgelieferte" 80/900 Leitrohr angeschtaubt, und auf die Waage gestellt.

19.8 Kg (ohne Kamera).

Wer je eine EQ-6 besessen hat, fragt sich nur noch eines: "Was kostet eine Fornax"...so für den Fall der Fälle!

Und dann gab es erst einmal gut eine Woche Schei..wetter.

15.11.06: Es klarte spät Abends auf. Ich wollte unbedingt mal in den "Neuen" schauen und jockelte einfach mal schnell nach Lembeck.

Als ich den "Neuen" dann endlich auf der Monti und die fünf Gegengewichte drauf hatte, wurde mir eines bewusst. Die Monti knickt NICHT in der Mitte durch, Bravo! Erste Spechtelversuche in dem matschigen Himmel. Ok, scheint kein größeres Problem mit der Optik vorzuliegen, etwas Asti, aber das kann eine Verspannung in der Spiegelhalterung sein.
Dabei fiel mir auf, daß die EQ-6 recht ordentlich mit den Gewicht umzugehen wusste. Ausschwingzeiten von um die 1/2 sek.. Aber noch etwas wurde mir schmerzhaft bewusst: Jetzt geht die Kauforgie wieder von vorne los! Keines meiner Okus kam in den Focus, der lag so enorm weit draussen, daß ich mit dem JMI ihn nur erreichen konnte, wenn ich die Verlängerungshülse etwas heraus zog. Der fast flanschneuen TS-Crayford hatte ich abgebaut, da ich ja den JMI hatte.

Dann ging es an die ersten Fotos: M42, weils so einfach ist.
Bild
Insgesamt wurden 3 Bilder verwendet: 2*120sek. und 1*15sek., 800ASA mit 300D, komplett einfach laufen lassen.

Naja, da ist noch Handlungsbedarf. Aber dafür, daß ich nur so eben 2h Zeit hatte war es ein erfolgreiches Unterfangen, zumal mir endlich der Name für den "Neuen" eingefallen ist. FEIVEL

Am 17.11.06 war es dann wieder soweit. Obwohl ich eigentlich nach Sonsbeck wollte, ergab es sich doch so, daß Olli, Tom und ich zuerst versuchten einen Neuen Spechtelplatz zu testen. Da ich den aber nicht mehr fand, standen wir halt wieder in Lembeck und forografierten den herrlich durch Natriumdampflampen aufgehellten Himmel. Das schei.. Natriumlicht schluckt so ziemlich jeden Neben mit unheimlicher Wirkung.
Bei diesem Spechtelausflug stellte ich noch etwas schmerzlich fest: Ich vermisste meine drehbaren Rohrschellen!

Bild
Belichtungsdaten inetwa wie oben.

Alles Rot ist im "Natriumlicht" untergegangen: Fazit: Skyglow oder sowas muss her! Fazit 2: Entweder war es das mieserable Seeing oder meine Motorgetriebe lassen die Fühler hängen, jedenfalls zappelte der Stern bei 1800mm Brennweite im Nachführroht wie ein Lämmerschwanz. Olli beruhigte mich, der Stern zappelt wirklich.

Ok, dann eben etwas ohne rote Anteile: M33!

Bild

3 Bilder a ca. 150 sek.

Eines wurde deutlich: Die Belichtungszeiten verkürzten sich gefühlsmässig um etwa 20% und die Hintergrundhelligkeit stieg rapide an.

Bild
Castor im Zwilling. Einzelaufnahme mit 120sek, 1600ASA

Die Transparenz ist deutlich zu sehen...oder besser nicht zu sehen. Aber die Spikes sind klasse, also ist Spiegel und Fangspiegel ok. Übrigens sind am Spiegel intra- und extrafokale Spiegelbilder fast gleich, also keine Spiegelasymetrien, jedenfalls keine Nennenswerten. Hübsch!

18.11.06

Jetzt wollte ich es wissen: Ich fahre ins Sauerland. Gesagt getan und schwubs war ich da. Nur der Himmel, der war wohl irgendwo, aber nicht hier wo er sein sollte. Knappe mag5 mit Tendenz zum schlechter werden. Also habe ich racsh aufgebaut und meine ersten versuche gemacht. ALLEINE IST DOOF!

Feivel gab zwar sein bestes, aber er braucht noch etwas Training und einige "Schönheitsreperaturen". Die Sterne wackelten im Leitrohr immer noch wie verrückt und trotz ausgeschalteter Montierung taten sie so wie immer: zappeln.

Zuerst also einmal die "Jagdstrecke":

Bild
M45: 3 Bilder a 120,190,320s.

Bild
NGC-281: 4 Bilder a 350, 370, 320 und 270sek.

Es ist deutlich zu sehen, daß Feivel mehr hinter den Ohren hat, aber das fehlende Sauerländer Astrowetter machte dem einen Strich durch die Rechnung. Vor allem die starke Vignettierung lässt mich aufhorchen. Zusammen mit der fast astronomischen Fokallage lässt sich nur der Schluss ziehen: Der Fangspiegel sitzt falsch, zu nah am Hauptspiegel.

OK: Jetzt resümieren wir mal: Da hat Feivel einen sehr guten Spiegel, einen guten Fangspiegel, eine sehr gute Hauptspiegelauflage eine Spitzenspinne, einen mönströsen Tubus, eine Fokallage, die mich zum Wahnsinn treibt, etwas schwergängige Lager in DEC und einen depperten Bediener. Hört sich mehr nach Schrotthaufen denn nach Teleskop an, gell? Aber so schlimm ist es nicht.... Also was ist zu tun:

Ich weis es nicht. Oder besser: Ich will es gar nicht wissen..oh nein!

Lösung 1: Längere Okularauszugverlängerung zum visuellen Spechteln und mit 1/2m Ausleger! Ok, der JMI macht das ohne Murren.

Lösung 2: Neue Löcher in den schönen Tubus. Sieht einfach nur ka..e aus!

Lösung 3: Neumanns Hartpapiertubus mit 4mm Wandstärke zu einem haufen Taler. Ist dann eventuell sogar leichter.

Lösung 4: Alles so lassen!

Lösung 5: ich brauche unbedingt Proismenklemmen, denn das Umschrauben des Leitrohres ist nervig...oder man liegt ständig im Dreck...oder man schlägt dauernd an den Sucher an.. oder Sparrow bekommt wieder seinen Auftritt!

Ich habe mich für Lösung 6 entschieden: Mal abwarten!


So, jetzt ist Sense. CS und viel Erfolg

Ulrich

PS: ich arbeite noch an der Signatur. Feivel ist klar, aber Sparrow ist aufgestiegen zum stand-alone telescope..oder rider-in-the-dark.
Kein Stern ist so rund, daß ich ihn nicht eirig kriege und außerdem: schmutzig ist putzig!
Matthias
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Beitrag von Matthias »

Hallo Ulrich,

herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Rohr! Stell doch bitte mal ein Bild von dem 10er auf der EQ6 rein.

Viele Grüße

Matthias
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Dsky-Tom
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Bild von Ullis 10er.

Beitrag von Dsky-Tom »

Hi zusammen!

Jo ich hab gerade eins parat hier.
Da Ulli, Olli und ich rausgefahren sind,kam auch
solch eine Ausbeute zu stande.

Hier Ulli´s 10er auf der EQ6:
Bild

...und weil´s so schön war nochmal als Übersicht mit Olli im Bild:
Bild

So das wars von hier erst mal...

CS & CU

M.f.G.
Thomas
Don´t pick up frozen Okulars... ;-)
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