Fotos vom 6.2.2015 am SBB

[DJ6ET]

Hallo,

am Freitag war der Himmel mal wieder wolkenlos, allerdings ab 21Uhr mit immer nerviger werdenden Mond versehen.
Ab 22Uhr hätte man locker mehr als nur die Titelzeilen der Bildzeitung lesen können, so hell hat der Mond gestrahlt.

Dennoch wollte ich die wolkenfreie Zeit nutzen und mal deutlich mehr Sternenlicht einfangen.
OK, Dank des Mondes sahen die 3min Subs so aus, wie mein Frühstück nach 2min, also wenn die Cornflakes dann in der Milch versunken sind.

Da es etwas windiger war, hatte ich vorher schon beschlossen nur mit dem Canon 50mm/F1,8 zu fotografieren.

Ich war gegen 19.40Uhr vor der Weide, hatte mein kleines Geraffel aufgestellt und soweit auf M31 eingeschossen, da kam zu meiner freudigen Überraschung mal ein Auto, welches wenig bis gar kein Licht anhatte, wodurch ich sofort wusste, dass das wohl nicht weiter fahren wird.

Es war Jens(SiD) aus Mülheim und dank des (später)hellen Mondes habe ich zweites Gesicht vom Forum kennengelernt.

Mit Blick auf den Himmel habe ich mal gehofft, dass die Vorhersage(ab 21-22Uhr Wolken) nicht stimmt, habe mein Gerödel ins Auto geschmissen und bin ihm aufs Gelände gefolgt.

Ich war erstaunt, wie viel Platz dort war....das war früher(vor 20Jahren) deutlich mehr verwildert bzw. zugewachsen.
Jetzt verstehe ich auch wie dort dann doch recht viele Leute mit Autos und Gerödel hinpassen.

So haben wir uns dann dort aufgebaut und ich habe wieder M31 in den Fokus genommen und eine Serie mit 3min Subs am 50mm/F1,8 mit F4 gestartet.
Danach bin ich dann zu Jens rüber gegangen um mir seine Anlage anzuschauen und zu gucken was er da alles macht bis es läuft.
Dort habe ich ja dann mit EQ6 und 6" Newton mit 750mm das gesehen, was ja auch zu einem meiner Gedankenspiele der Anschaffungs-/Wunschliste zählt.
Was ich dabei besonders interessant war, dass er dort mit einem Mini-PC arbeitet auf dem iAstroHub läuft und alles per Tablet steuern kann, sodass da vom Auto zur Montierung nur ein Stromkabel liegt.
Vor lauter Quatscherei(das war aber auch interessant und lehrreic für mich!!!) habe ich dann meine Fotos vergessen.

Der Andromeda wanderte bzw. die Erde dreht sich immer weiter und die Bäume waren schon längste im Bild bzw. füllten zum Schluss das untere Drittel des Bildes....egal.
So kamen gut 100min Belichtung auf M31 und Umgebung auf die SD-Karten.
Das Ergebnis sieht dann so aus:

Ich wollte hier den Andromedanebel per Masekenebene ein wenig mehr hervorheben, aber da muss ich noch ein wenig mehr üben, um den Übergang nicht so geschnittenscharf zu machen....bin da immer noch in der Lernphase, aber doch schon ein paar Schritte weiter, als noch vor 2-3 Wochen.
Mir klar, dass das jetzt nicht sooo besonders toll bzw. ein wenig künstlich aussieht.


Jens hatte währenddessen seine Anlage schon lange laufend und M42 anvisiert und ging dann danach auf den Flammennebel.
Da habe ich dann mal auf das 3/4 Sternbild Orion umgeschwenkt.
Ja, ich probieren derzeit fast immer die selben Objekte, um hier die Unterschiede besser vergleich zu können.
Den Orion habe ich dann mit 1h belichtet, auch mit 3min Subs und herausgekommen ist das hier:


Ich habe hier versucht etwas bewusster bei der Bildbearbeitung heranzugehen bzw. es nicht sooo stark zu übertreiben.
Dennoch wollte ich versuchen die Nebel(Orion-,Running-,Flammen- und Pferdekopfnebel) möglichst hoch zu pushen.
Auf jeden Fall ist es mir gelungen den Orionnebel schonmal deutlich mehr im roten sichtbar zu machen(im Gegensatz zu meinem Versuch von vor 3 Wochen).
Der Pferdekopfnebel ist allerdings auf Kosten eines einigermassen schwaren Hintergrunds immer schwächer geworden und dieses Mal wollte ich nicht wieder alles kaputt machen, um zu versuchen den irgendwie besser sichtbar zu machen, was dann aber trotz dem nicht so klappt.

So gefällt mir das schon deutlich besser....aber deutlich besser geht immer noch!

Achja, alle 3min Subs wurden mit ISO400 an 50mm/F1,8 auf F4 abgeblendet an meiner unmod. EOS650d gemacht.

Mich würde auf jeden Fall mal der M42 vom Jens interessieren, wie der geworden ist....hoffe, dass er da bald was zu schreibt bzw. ein Bild veröffentlicht.


So, war jetzt lang genug!


Hoffen wir auf den nächsten wolkenfreien Abend mit weniger Mond!!!!


Gruß
Thorsten

[SiD]

Hallo Thorsten,

schöne Bilder sind das von dir.
Orion als Widefield gefällt mir besonders.
Hast du ne Ahnung wo die dunklen Flecken im Bild herkommen?

Mein Bild ist noch nicht fertig. Ich habe noch
mit den Flats zu kämpfen.

[DJ6ET]

Hallo,

ja diese dunklen Flecken habe ich auch gesehen.
Das ist wohl der fotografische Nachweis für dunkle Materie und auch dunkle Energie!

Ich weiss es ehrlich gesagt nicht und kann hier nur Vermutungen anstellen.

Auf den Einzelbilder(habe mir alle 20 genau angeschaut, Gamma total hochgeregelt) ist davon noch nichts zu erkennen.
Ich kann das erst auf den von DSS gestackten Bildern erkennen, wo ich Darkframe und Biasframes abgezogen habe.
Flatframes habe ich nicht, weil ich mir noch keine Leuchtfolie bei Reichelt bestellt habe, aber da könnte ggf. der Hund begraben liegen.
Ich könnte mir vorstellen, dass da irgendwelcher Dreck auf der Optik liegt und daher das leicht abgedunkelt ist.

Lasse gerade nochmal einen Stack laufen, komplett ohne Dark- und Biasframes, um zu schauen, ob es eventuell daran liegt.
Ist in der Zwischenzeit fertig und darauf sind die Flecken ebenfalls.

Ich tendiere daher zur Verunreinigung. Auf dem EOS Chip konnte ich im Licht nichts feststellen. Der sieht Lupenrein aus und wenn man den anhaucht und die Feuchtigkeit auflöst, gibt da keine Unregelmässigkeiten beim auflösen der feuchten Luft.
Aber als ich mir vom 50mm die innere Linse angeschaut habe und dann angehaucht habe, konnte man sehen, dass beim verschwinden des angehauchten das nicht gleichmässig verlief sondern ein 2-3 Punkten da irgendwas war. Sichtbar im hellen Licht einer Leuchtlupe war da nichts.
Habe dann vorsichtig mehrmals mit einem Mikrofaser-Reinigungstuch leicht darüber gerieben und nun verschwindet das angehauchte auf der kompletten Linse gleichmässig.

Da wird wohl irgendeine Kleinig-/Winzigkeit drauf gewesen sein.

Das könnte dann auch ein Hinweis sein, dass Flatframes was wirklich wichtiges sein können, denn mit denen werden solche Fehler ja weitestgehend wieder rausgerechnet.

Auf dem M31 Foto sind die übrigens an identischen Stellen, allerdings fallen die hier wohl weniger auf, da der Hintergrund mehr im schwarzen liegt.

Sollte ich jetzt mit meinen umfangreich angestellten Vermutungen total auf dem Holzweg sein, wäre ich froh, wenn mir jemand mich sachdienlichen Hinweisen, Verbesserungsvorschlägen oder einer Axt weiterhelfen könnte.


Gruß
Thorsten

[Dsky-Tom]

Hallo Thorsten !

Sollte ich jetzt mit meinen umfangreich angestellten Vermutungen total auf dem Holzweg sein, wäre ich froh, wenn mir jemand mich sachdienlichen Hinweisen, Verbesserungsvorschlägen oder einer Axt weiterhelfen könnte.

Staub direkt vorne auf der Optik fällt da nicht so ins Gewicht, sofern das keine deutlichen Matschflecken sind.
Wobei mann sagen muss...je näher sich Linsen am Chip befinden um so störender kann ein Staubeffekt sein.
Beispiel am Normalobjektiv 50mm welches Vorne die Sammellinse hat und hinten am T2-Anschluss eine kleinere
Linse.
Ist die kleinere Linse verstaubt kommt da solch ein Effekt eher zum tragen als vorne auf der Hauptlinse.
Und ist dann der Chip betroffen sieht man den effekt meist nach ersten schritten in der EBV.

Laut eigener Erfahrungen bekommt man solche Flecken, wenn Staub o.Ä. sich auf dem Chip befindet.
Ihr glaubt nicht wie klein Staub sein kann, um solche Flecken auf das Bild zu bekommen.
Mit mal ebend drüberschauen ist da nur der gröbste Staub auszumachen.
Die wirklich nervigen Mini-Donuts sieht man nicht direkt.

Bei mir verschwanden diese erst nach 2-maliger Reinigung des Chips.
Dank Hama-Blasebalg mit reiner Umgebungsluft !
Bitte nicht mit Druckluftspray den Chip reinigen !
Damit hatte ich anfangs nen schönen Film zusätzlich auf den Chip gezogen, der nach mehrfachen Reinigungsprozessen
erst wieder beseitigt werden konnte.

Ich reinige immer mit einem neutralen Tempotaschentuch, ganz ohne Parfüm usw.
Und die schön weichen Tücher.
Diese falte ich mir dann 2-3mal so, das ich ein schmales ca. 5mm breites flaches Tempostäbchen habe.
Wichtig !!!
DSLR auf vollen Akku prüfen, damit der Shuttervorhang nicht beim Reinigen zuschnappt, da der Akku evtl. leer war.
Wäre dann dumm gelaufen.

Anschließend erst mal mit dem Hama-Blasebalg über den Chip pusten, damit evtl. erste Staubkörnchen weggepustet
werden.

Dann mit dem Tempostäbchen leicht von links nach rechts oder von oben nach unten über den Chip streichen.
Nach jedem drüberstreichen immer wieder den Blasebalg nutzen um die gelösten Staubteilchen wegzublasen.
Nach 1-2 evtl auch 3 Reinigungs dürchläufen müsste wieder alles sauber sein.

Aber nix desto Trotz....Meine Bilder sahen Anfangs auch mit so komischen Fecken aus.
Nach der Reinigung war alles O.K.

Nuja mittlerweile müsste der Chip bei mir wieder gereinigt werden, da wieder 3 Flecken in der unteren Bildecke sind.
Aber das stört mich da unten eher weniger.

Ich hoffe Dir geholfen zu haben.

Falls nicht hilfreich war....käme da noch die von Dir erwähnte Axt-Variante.

Ich hoffe auch mal langsam wieder rauszukommen, sonst staubt bei mir noch mehr zu.


M.f.G.
Thomas

[DJ6ET]

Hallo Thomas,

danke für die hilfreichen Tips,

Die von mir entdeckten Stäubchen waren auf der inneren Linse des Objektives, welches dann in die Kamera zeigt und nicht auf der äuseren, zur Wetterseite zeigenden Linse.

Dann sollten das ja die Übeltäter gewesen sein...hoffentlich!



Gruß
Thorsten